Gegen Verdrängung und für den Erhalt der Nachbarschaften in Berlin

MIETE RUNTER DRACHE HOCH

10. traditionell widerständiger Laternenumzug gegen Verdrängung
am Samstag, 23. November 2024.
Demostart 16 Uhr auf dem Rio-Reiser-Platz

 

Kommt mit Laternen und macht Licht für solidarische Kieze:
Für sicheres Wohnen statt Immobilienprofite – für Schutz der kleinen Läden und unserer sozialen und kulturellen Einrichtungen – fürs Miteinander statt Zäune!

Ab 18 Uhr Kiezfest am und im Kiezanker36

Mit Feuertonnen im Hof und Live-Bands. Dazu gibt es warmes Essen und Getränke.

mehr zum Programm und zur Route

Wer und was ist „Bizim Kiez“?

„Bizim“ heißt „Unser“ auf Türkisch, „Bizim Kiez“ also „Unser Kiez“. Bizim Kiez wurde 2015 gegründet von empörten Nachbar*innen aus Protest gegen die Kündigung des familiengeführten Obst-und Gemüseladens »Bizim Bakkal« im Kreuzberger Wrangelkiez. Seither setzen wir uns als Nachbarschaftsinitiative gegen Verdrängung und für den Erhalt lebendiger Kieze ein.

Wir erleben es täglich: Mieterhöhungen, Kündigungen, Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen, Entmietungen, Luxusmodernisierungen, Psychoterror … Unsere Nachbarschaften sind nichts anderes als Renditeobjekte für die, die zwar „Investoren“ genannt werden, aber nur abkassieren wollen.

Wir machen Druck gegen diesen Ausverkauf der Stadt: durch Recherche und Öffentlichkeitsarbeit, mit praktischer Hilfe und Selbsthilfe, in der Auseinandersetzung mit der Politik, in Kooperationen mit anderen Initiativen und natürlich mit vielfältigen politischen Aktionen auf der Straße.

Nachbarschaft stärken:
Wir begleiten von Verdrängung bedrohte Nachbar*innen, machen gemeinsam Druck auf Eigentümer*innen, bringen deren Machenschaften und Methoden an die Öffentlichkeit, unterstützen Hausgemeinschaften z.B. bei Fragen zum Vorkaufsrecht, teilen Wissen und Erfahrungen miteinander. Wir diskutieren nicht nur, sondern gestalten auch gemeinsam Material für Aktionen, kochen für unsere Kundgebungen, texten Songs oder entwickeln Ideen mit Künstler*innen. Dabei kommen ganz unterschiedliche Menschen zusammen, lernen sich kennen und merken, dass sie aufeinander zählen können.

Wohnungspolitik für Mieter*innen machen: Wir arbeiten auf der politischen Ebene, bringen Expertise ein und haben schon oft Amtsträger*innen und Parteien dazu gebracht, Maßnahmen gegen die spekulative Immobilienwirtschaft und ihre Verwüstungen zu ergreifen. Wir fordern weiterhin u.a. ein Verbot der Umwandlung von Miets- in Eigentumswohnungen, echte Mietobergrenzen die Abschaffung der Modernisierungsumlage nach §559 BGB, Maßnahmen gegen Boden- und Immobilienspekulation, die Rekommunalisierung von Wohnhäusern in ›Neuer Wohnungsgemeinnützigkeit‹ und die Förderung von gemeinwohlorientierten Bewirtschaftungskonzepten.

Darum unterstützen wir auch die Initiative zur Enteignung der großen Player, wie der ›Deutsche Wohnen AG‹ und anderer. Wir brauchen zur Lösung der Wohnungskrise vehementen Mieter*innenschutz im Bestand, nachhaltig finanzierten bedarfs- und gemeinwohlorientierten Neubau, sowie eine radikal soziale Neuausrichtung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften.

Kleine Läden und soziale Einrichtungen verteidigen:
Ob Bäcker, Schneiderei oder Späti – die kleinen Läden sichern nicht nur den Lebensunterhalt vieler Familien und versorgen dabei die Nachbarschaft. Sie geben dem Kiez auch sein Gesicht und uns allen Orte zur Begegnung. Gewerbetreibende und insbesondere soziale Einrichtungen mit Gewerbemietverträgen, wie Kitas oder Seniorentreffs, sind schutzlos der profitgetriebenen Willkür der Immobilienwirtschaft ausgeliefert. Darum bauen wir gemeinsam mit anderen an solidarischen Netzwerken zur Unterstützung. Zusammen streiten wir für mehr Mieter*innenrechte auch für kleines Gewerbe, Handwerk, Soziales und Kultur.

Konzerne und Ketten jedoch (Google, Zalando, Factory, wework oder Hotels), die unsere Kieze bloß als bunte Kulisse für ihre Geschäfte ansehen und die Dynamik der Preissteigerungen anheizen, treffen dabei auf unsere entschiedene Ablehnung. Das gilt auch für die zunehmende Kommerzialisierung und Touristifizierung mit Gastro-Monoinfrastruktur und Ferienbetten.

Stadt solidarisch gestalten: Die solidarische Stadt der Vielen ist der soziale Gegenentwurf zum neoliberalen Irrsinn, die Stadt nur als profitablen Verwertungsraum zu begreifen. Wir wollen mehr Miteinander und mehr Mitentscheidung. Wir stehen ein für soziale Rechte für alle und gegen Rassismus. Wir mischen mit in Bündnissen, Netzwerken und Projekten für eine gemeinwohlorientierte, demokratische Stadtentwicklung.

Mitmachen! Wir sind eine offene Initiative mit Plattformcharakter und themen- bzw. projektbezogenen Arbeitsgruppen, in der sich alle auf vielfältige Weisen einbringen können. Interessierte sind ganz herzlich eingeladen, uns auf unseren monatlichen Versammlungen kennenzulernen:
Treffen: bizim-kiez.de/events
Newsletter: bizim-kiez.de/newsletter
E-Mail: internet@bizim-kiez.de
Facebook: facebook.com/bizimkiez
Twitter: @bizimkiez
Telefon: 030 61789066

Bizim Kiez macht seit dem Sommer 2015 viele Veranstaltungen, wovon die meisten einen besonderen Aspekt der fortschreitenden „Gentrifizierung“ beleuchten. Die Veranstaltungen sind teils als kämpferische Demos angelegt, mal eher auf gegenseitiges Kennenlernen ausgerichtet, manchmal haben sie auch eher Kultur-Charakter. Wir zielen mit unseren Versammlungen auf der Straße nicht nur gegen die spekulative Immobilienwirtschaft, sondern sammeln auch eigene Stärke in der Nachbarschaft – wir verbinden die Menschen und Kompetenzen im Sinne einer dringend notwendigen Selbsthilfe.

In unseren Kiezen steckt gerade im Aspekt der Vielfalt enorme solidarische Energie, die gegen den Angriff der Immobilienwirtschaft und der Konsumgesellschaft aufbegehrt. Mit Aktionen, Kundgebungen, Demos und Öffentlichkeitsarbeit zeigen wir nach Außen unser Selbstbewusstsein und skandalisieren die Mechanismen zur Profit-abschöpfenden Verwertung unserer Kieze, wodurch viele Menschen konkret aus ihren Lebenszusammenhängen gerissen werden.
Wir arbeiten wir auf vielen Ebenen direkt gegen Verdrängungen – im Allgemeinen wie im Einzelfall. Wir machen Öffentlichkeitsarbeit und verhandeln, um den Verdrängern Zugeständnisse abzuringen, wir arbeiten auf der politischen Ebene und treiben Amtsträger/innen und Parteien dazu, Lösungen zu entwickeln, die den Kiezen und ihren Bewohner/innen wirklich helfen.

Bizim Kiez engagiert sich undogmatisch und unabhängig als Nachbarschaftsinitiative gegen diesen Ausverkauf der Stadt durch eine spekulative Immobilienwirtschaft, also gegen diese Zerstörung der gewachsenen Berliner Kieze mit deren unterschiedlichen und immer einzigartigen Mischung. Der über Jahrzehnte durch die vielfältigen Bewohner*innen entstandene ‚Mehrwert‘ darf nicht in den Taschen derer landen, die jetzt abkassieren wollen, indem sie Menschen verdrängen, sondern dieser Wert muss sich in Form von Lebensqualität und Menschlichkeit für diejenigen auszahlen, die hier wohnen und sich füreinander einsetzen.

Darum machen wir den sogenannten „Investoren“ Druck und wir fordern politische Konsequenzen, um der Willkür der Immobilienwirtschaft ein Ende zu setzen. 85% aller Berliner/innen sind Mieter/innen – wir lassen uns nicht entmutigt verdrängen!

Derzeit führt jedes Immobiliengeschäft und jede Modernisierung in unseren Straßen zu Verdrängung von Menschen. Individuelle Lebensentwürfe und die wirtschaftlichen Existenzen von Mieter*innen und Gewerbetreibenden werden zerstört. Leider ist das meist ein leiser Prozess, der von der Gesellschaft unbemerkt hingenommen wird, denn verdrängte Menschen sind schlicht nicht mehr da, um ihre Stimme zu erheben. Zusammen können wir das ändern!

Die politischen Forderungen von Bizim Kiez lesen

Neu im Blog

Ältere Artikel und Medienberichte


Oder Suche nach einem Stichwort:

Die Karte der Verdrängung in SO36

So viele Menschen im Kiez haben schon eigene Verdrängungserfahrungen gemacht, oder beobachten wie in den Häusern der Nachbarn Modernisierungsprozesse beginnen. Wir wollen zeigen, wie heftig der „Angriff der Investoren“ ist und wollen für all die Fälle Öffentlichkeit herstellen.

Online-Karte der Verdrängung in SO36 / Vollbild aufrufen

Berichtet uns von eurer Situation, denn durch Vernetzúng, Erfahrungsaustausch und Solidarität enstehen neue Möglichkeiten sich zu wehren. Weitere Fälle werden laufend hinzugefügt …

Fälle in SO36 / Übersicht



Grundlegende Artikel zur Gentrifizierung in Kreuzberg

Bizim Kiez hilft weiter: Reagieren bei Veränderung

Viele Anwohner/innen berichten uns von ihren Erfahrungen, wenn im eigenen Wohnhaus plötzlich ein Umbruch stattfindet: z.B. bei Besitzerwechsel, Sanierungsarbeiten, Modernisierungsankündigungen usw. Oft macht sich dann ein Klima der Angst und Verunsicherung im Haus breit. Das gilt es zu verhindern:

Die Mieter/innen in den Immobilien haben umfassende Rechte und sollten sich nicht verrückt machen lassen. Tut euch zusammen, helft euch, lasst euch professionell beraten und handelt überlegt und langsam!

Hier die wichtigsten Tipps

Gegen Verdrängung in den Sozialen Medien

Bizim-Kiez-Facebook-Profil

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In allen unseren Social Media Kanälen informieren wir breit über die Auswirkungen der Gentrifizierung in, Kreuzberg, Berlin und international – mit Texten und Videos zu Versammlungen, dem Kiez, den laufenden Verdrängungen, dem politischen Geschehen, und auch über Geschichte, Initiativen, energetische Sanierung usw.

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Einmal die Woche informieren wir über die kommende Bizim Kiez-Versammlung. Jede Versammlung läuft unter einem anderen Motto und bringt neue Aspekte auf die Straße. Im Newsletter stellen wir das Programm vor und zeigen wie alle mitmachen können.
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