Bericht auf Spiegel online: „Die Entmieter“ über ALW-Immobiliengruppe

Seit Monaten beobachten wir die ALW-Immobiliengruppe. Jetzt veröffentlicht DER SPIEGEL auf SPIEGEL ONLINE über die berüchtigten Entmieter in einer Titelstory.

Unmoralisch, aber leider nicht illegal

Zitate:
»Berlin gilt als der attraktivste Immobilienmarkt in ganz Europa, die Mietshäuser sind vergleichsweise billig, während die Nachfrage nach Wohnraum immer weiter steigt. In Zeiten niedriger Zinsen lockt das Betongold viele Spekulanten an.
Mehr als 62.000 Wohnungen wurden in Berlin zwischen 2011 und 2016 in Eigentum umgewandelt. Am schnellsten vollzieht sich der Wandel im kleinsten Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Der zuständige Baustadtrat Florian Schmidt beobachtet das Vorgehen von Investoren wie der Familie Bahe schon länger. Er hält es für unmoralisch – illegal sei es aber nicht.«

»Baustadtrat Schmidt formuliert es so: „Viele Regelungen scheinen dafür geschaffen zu sein, es dem Investor möglichst leicht zu machen, Gewinne zu erzielen.“ Natürlich können die Bewohner in ihren Wohnungen bleiben, bis die verkauft sind. In der Realität aber, schätzt Schmidt, werden etwa 80 Prozent der Mieter verdrängt.«
»Der SPIEGEL hat die Familie Bahe darum gebeten, sich zu den Vorwürfen und zu den Plänen, die sie mit ihren Häusern haben, zu äußern. Als Antwort kam lediglich ein Schreiben einer teuren Medienrechtskanzlei, in dem eine Stellungnahme rundheraus abgelehnt wird. Dieselbe Kanzlei geht im Namen der Bahes und ihrer Firmen übrigens auch gegen die Bürgerinitiative Bizim Kiez vor und schickte auch dem SPD-Bundestagsabgeordneten Klaus Mindrup, der mit Immobilienspekulanten viel Erfahrung hat, ein Schreiben, nachdem er von einem „perversen Geschäftsmodell“ gesprochen hatte.«

Verdrängung finanziert durch bayrische Sparkasse

Der Artikel hebt außerdem auf die Tatsache ab, dass die Immobiliengeschäfte der Familie Bahe mit Krediten der Sparkasse Rottal-Inn finanziert werden. Als Sparkasse hat sie aber den Auftrag zum gemeinwohlorientierten Wirtschaften im regionalen Rahmen, den sie offensichtlich hignoriert.
Zitat: »Auch die Sparkasse Rottal-Inn, die der BOW 3 GmbH einen Kredit über 2,85 Millionen Euro für den Kauf der Reichenberger Straße 55 bewilligt hat, wollte sich nicht äußern. Das Geldinstitut finanziert als Hausbank der Bahes schon seit Jahren Häuserkäufe in Berlin. Dass eine bayerische Sparkasse, die dem Gemeinwohl und vor allem dem Regionalitätsprinzip verpflichtet ist, als Geldgeberin für Mieterverdrängung und Immobilienspekulation in Berlin auftritt, ist mindestens ungewöhnlich. Mit Verweis auf das Bankgeheimnis lehnte die Sparkasse aber jede Auskunft ab.«

Nachbarschaftsinitiative unter Beschuss

Auf dieser Website dokumentieren wir seit Monaten die Anstrengungen der betroffenen Mieter*innen in Häusern der BOW/ALW-Immobiliengruppe. Wir können bestätigen, dass Andreas Bahe, Geschäftsführer der verschiedenen GmbHs der ALW-Immobiliengruppe, mit einstweiligen Verfügungen gegen uns vorgeht. Zitat:
»Der SPIEGEL hat die Familie Bahe darum gebeten, sich zu den Vorwürfen und zu den Plänen, die sie mit ihren Häusern haben, zu äußern. Als Antwort kam lediglich ein Schreiben einer teuren Medienrechtskanzlei, in dem eine Stellungnahme rundheraus abgelehnt wird. Dieselbe Kanzlei geht im Namen der Bahes und ihrer Firmen übrigens auch gegen die Bürgerinitiative Bizim Kiez vor und schickte auch dem SPD-Bundestagsabgeordneten Klaus Mindrup, der mit Immobilienspekulanten viel Erfahrung hat, ein Schreiben, nachdem er von einem „perversen Geschäftsmodell“ gesprochen hatte.«

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