Berliner Zeitung: Bezirk stoppt Verdrängung durch Spekulanten im Wrangelkiez

In der Berliner Zeitung   schreibt  am 14.12.15

Die Mieter in der Wrangelstraße 66 können langfristig in ihren Wohnungen bleiben. Das war ungewiss, weil eigentlich sämtliche Wohnungen an eine Gesellschaft in Luxemburg verkauft wurden. Doch dann stoppte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg das Geschäft.

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Ein Straßenschild weist eine der größten Gentrifizierungsmeilen der Stadt aus: die Wrangelstraße.

… Dieses Prozedere scheint jetzt abgewendet. Kurz vor Ablauf der dafür vorgesehenen Frist hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sein Vorkaufsrecht für das Haus Wrangelstraße 66 angemeldet….

„Es ist ein deutliches Signal gegen Privatisierung von Wohnraum, gegen Mieterverdrängung und Immobilienspekulation“, sagt Joachim Knecht. Der 51-Jährige wohnt seit 28 Jahren in der Wrangelstraße 66. Die Mieten im Haus sind verhältnismäßig günstig. Knecht bezahlt rund vier Euro pro Quadratmeter nettokalt für seine Wohnung, die noch mit Kachelöfen beheizt wird. Ende Juli hatten er und seine Nachbarn vom Verkauf ihrer Wohnungen erfahren und im Bezirksamt Alarm geschlagen..

 

Glückliche Bewohner der Wrangelstraße 66 vor ihrem Haus. Sie sind sehr froh, sagen sie, weil sie durch das Bemühen des Bezirks jetzt langfristig in ihren Wohnungen bleiben können. Foto: Berliner Zeitung/Markus Wächter

„Es war uns schnell klar, dass wir die aufgerufenen Preise nicht aufbringen können“, sagt Joachim Knecht. Im Haus wohnen Handwerker wie der 51-Jährige, ein Arzt, ein Architekt, eine Kindergärtnerin und mehrere Angestellte. Ein typischer Kreuzberger Querschnitt, wie die Bewohner sagen. Manche leben dort schon seit 40 Jahren, andere sind erst kürzlich eingezogen. Zehn Wohnungen stehen seit langem leer. Nach dem Auszug der Bewohner wurden sie nicht wieder vermietet – was bei Experten als ein Beleg für mögliche Spekulationsgeschäfte gilt.

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