Volle Breitseite aus dem Kiez für Kisch & Co

Programm der Kundgebung am 24.6.2020 vor der Oranienstr. 25

Nach dem gemeinsamen Aufruf zum Protest gegen die Verdrängung von „Kisch & Co“ und den anderen Gewerbemieter*innen im Haus gestalten mehre stadtpolitische Initiativen und Ladenbetreiber*innen aus der Nachbarschaft die Kundgebung. Sie starten ihren Protest um 18.30 Uhr mit einer Kundgebung vor der Buchhandlung, auf der u.a. Thorsten Willenbrock als Mitinhaber von „Kisch & Co“ über die Situation der Buchhandlung informiert. Anschließend (19.30 Uhr) ist das Gespräch von Raul Zelik mit Ines Schwerdtner zu verfolgen, das außerdem als Live-Stream verfügbar sein wird. Danach eine über Monate angelegte Mitmachaktion der ganzen Nachbarschaft gestartet.

18:30 Uhr Protestkundgebung: „Volle Breitseite aus dem Kiez für Kisch & Co und den gesamten Kulturstandort Oranienstraße 25“

Bizim Kiez, Die GloReiche Nachbarschaft, NaGe-Netz und OraNostra stellen „Volle Breitseite“ als solidarische Mitmachaktion aus der Nachbarschaft vor: Ein wachsendes Riesenbuch, in das jede*r eine oder mehrere Seiten einlegen kann. Alle Einzelpersonen oder Gruppen können ihre „volle Breitseite“ für den Erhalt der Oranienstraße 25 gestalten – ob als Collage, Bild, kurzer Soli-Slogan oder lange Geschichte. Gemeinsam entsteht so ein buntes und vielseitiges Buch einer solidarischen Nachbarschaft, die sich gegen die Verdrängung verbindet.

19:45 Uhr Buchpremiere: Autor Raul Zelik spricht mit Ines Schwerdtner (Jacobin-Magazin) über „Wir Untoten des Kapitals – Über politische Monster und einen grünen Sozialismus“ (Edition Suhrkamp).

Raul Zelik spricht mit Ines Schwerdtner, Chefredakteurin des Jacobin-Magazins, über sein neues Buch aus der Edition Suhrkamp: „Wir Untoten des Kapitals – Über politische Monster und einen grünen Sozialismus“. „Ohne eine Stärkung des Gemeineigentums werden weder der ökologische Kollaps noch der drohende Sturz in den Autoritarismus zu verhindern sein“, heißt es von Zelik in der Verlagsankündigung.

Präsentiert wird die Buchpremiere von der Kreuzberger Buchhandlung „Kisch & Co“, die seit dem 1. Juni keinen Mietvertrag mehr hat und von den neuen Eigentümer*innen des Grundstücks Oranienstraße 25 aus ihren Räumen verdrängt werden soll (s. Pressemitteilungen vom 10.6.2020 und 18.6.2020). Es handelt sich dabei um die „Victoria Immo Properties V S.a.r.l.“ aus Luxemburg. Recherchen legen nahe, dass milliardenschwere Mitglieder der Rausing-Familie aus der Tetra-Pak-Dynastie hinter diesem Konstrukt stehen. Eine Räumungsklage droht.

20:30 Präsentation der „Vollen Breitseiten“, die schon von Nachbar*innen gemalt wurden und im Mega-Buch gesammelt werden.

Die Seiten fürs Mega-Buch sind auf der NaGe-Netz-Website zu sehen …

 

Ein Kommentar zu “Volle Breitseite aus dem Kiez für Kisch & Co

  1. Alfred w. Schwarzmüller

    Hallo meine Lieben,
    ich würde heute Abend gerne was vortragen-
    es ist kurz und richtet sich offen an die Immobilienbesitzer.
    Wenn es nicht geht- gut. Bin auf jeden Fall heut abend da.

    Hier vorab:

    Liebe Immobilienbesitzer und Grundstücksfonds Betreiber.
    Liebe Spekulatiusse und andere, bittere Kekse.

    Wir wollen eine Oranienstraße mit Charakter, eine Straße die die Erfordernisse unserer Bevölkerung erfüllt,
    -und nicht eine, die lediglich die Bedürfnisse der Partytouristen widerspiegelt.
    Was nicht heißt, dass wir keine Parties machen können.
    Wir wollen Läden, in denen es nicht nur die gleichen Sachen gibt,
    -die man sonst auch im Supermarkt und an Tankstellen kaufen kann.
    Wir brauchen keinen Starbucks, kein H und M Outlet, keinen Kettenbäcker und auch kein Pizza Hut.
    Es passt auch kein Immobilienbüro am Heinrichplatz. Kein Apple Store und wir brauchen auch keine Jeff Koons Plastik in der Mitte.
    Späti Supermärkte haben wir mittlerweile genug und mit Rio Reiser Platz wäre auch nicht gemeint, dass da immer die Scherben von zerbrochenen Flaschen vom Späti rumliegen müssen.
    Die Oranienstraße muss nicht aussehen wie in Düsseldorf oder Heidelberg, unsere Theke ist lang genug.
    Es muss nicht alles gleich aussehen.
    Versucht nicht, mit eurem Immobilienbesitzerego unseren Kiez kaputt zu kaufen und unsere Szene per Räumungsbefehl zu kastrieren. Das hilft euch auch nicht.
    Wir wollen nicht, das die Hausverwaltungen aus Lichtenstein, aus London, aus Luxemburg oder aus „woauchimmer“ unseren Kiez zum verwechselbaren Wasteland machen.
    Die O-Straße taugt nicht als Ferraripromenade, kein BMW-Mercedes-Audi-Lambo Schaulaufen, wir brauchen hier keine brüllenden Schwanzprothesen, die rauf und runter posen.
    Wir brauchen keine Klassengesellschaft hier, wir haben lange darum gekämpft, dass hier nur der Mensch zählt.
    Lasst uns unsere Läden, die wir wollen, die laufen- denn wenn es hier so wie überall wird, dann kommt keiner mehr.
    Lass mich! Lasst uns!
    LEBEN
    Lang lebe die Oranienstraße.
    Kisch&Co bleibt.