Fête de la Soupe im Wrangelkiez – 2004/2005

Es gibt viele Gründe sich mit dem Begriff „Öffentlicher Raum“ auseinanderzusetzen. Viele Fachdisziplinen betrachten ihn als wesentlichen Bestandteil ihrer Arbeit:  Die Soziologie, die Ethnographie, das Recht, aber auch die Architektur oder die Stadt- und Regionalplanung.
Ein Aspekt ist aber sicherlich auch die enge – auch assoziative – Verbindung von Straße und öffentlichem Raum. In diesem Sinne lässt sich der Öffentliche Raum jedoch nicht nur auf eine geometrische Größe reduzieren – im Sinne von Länge mal Breite mal Höhe. Der Öffentliche Raum ist ein Vielfaches von dem, und zugleich auch ein endliches Gut.

Die Idee stammt aus Frankreich wo das Internationale „Festival der Suppe“ immer am 1. Mai bereits seit 2001 im Stadtteil Wazemmes, Lille (Nord) stattfindet.

Ein zunächst etwas seltsames, ungewohntes  aber auch ebenso „berauschendes“ Gefühl  mitten auf der Wrangelstrasse an einem endlos langen Tisch mit zahlreichen soweit unbekannten Nachbarn aus dem Kiez zu sitzen und zusammen zu essen.

Kurz bevor der Wrangelkiez schliesslich in jedem Reiseführer der Welt erwähnt wurde – damals, vor nicht allzu langer Zeit, als der Wrangekiez noch kein besonderes Problem mit zu vielen Zugereisten hatte, sondern sich selbst noch wirklich feiern konnte – auch wenn die eigentliche Idee dazu längst eine zugereiste Dimension hatte.

Erstes Berliner Suppenfest
Wrangelkiez, Berlin-Kreuzberg
4. September 2004

 

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Quelle: Umbruch Bildarchiv

„Zur Fête de la Soupe, Berlins erstem Suppenfestival, kamen am Sa, den 4. September mehrere tausend BerlinerInnen in den Kreuzberger Wrangelkiez. Unter dem Motto „Kuck mal über deinen Tellerrand“ gab es einen Tag lang kostenlos Suppe satt. AnwohnerInnen und Profiköche traten mit rund 90 Suppenkreationen im Wettstreit um das beste Rezept gegeneinander an.
„Wir wollen die vielen verschiedenen Kulturen in Kreuzberg an einen Tisch bringen – das geht am besten beim Essen“, erklärt Heidi Walter, Leiterin des Projekts Wrangelnetz, die Festivalidee. Bis in den Abend gab es regen Austausch an der gedeckten Tafel, die sich durch die halbe Wrangelstraße zog. Die goldene Suppenkelle gewann die 63-jährige Ingrid Schäfer aus Neukölln mit einer hellen Pilzsuppe, die sie sonst bei Familienfeiern zu Hause kocht. Als Belohnung darf sie nächstes Jahr ins französische Lille reisen, wo das Suppenfestival schon seit 2001 gefeiert wird.“

Quelle Fotos: Umbruch Bildarchiv

Quelle Fotos: Umbruch Bildarchiv


 

Zweites Berliner Suppenfest Wrangelkiez 

Treffpunkt Fête de la Soupe
Gaumenfreuden im Wrangelkiez
03.09.2005

Die Küche ist ein Ort der Begegnung und der kulturellen Vielfalt. Einen Beweis dafür liefert die „Fête de la Soupe“, die am 2. und 3. September zum zweiten Mal im Kreuzberger Wrangelkiez stattfindet. Profi- und Hobbyköche unterschiedlicher kultureller Herkunft wetteifern auf der Open-Air-Party um die „Goldene Suppenkelle“. Das Ergebnis können sich die Besucher am Sonnabend ab 14 Uhr auf der Suppenmeile in der Wrangelstraße schmecken lassen – insgesamt 2 900 Liter werden unter die Leute gebracht. Die Suppen kosten nichts, nur die speziell angefertigten Schüsseln sind zu kaufen. „Mit dem Fest wollen wir die Verständigung über die Kunst des Kochens anregen“, so Festivalleiterin Heidi Walter. Suppen gebe es in jeder Kultur, sie schaffe Heimat und Identität. Die Gaumenfreuden sind nur eine der Attraktionen. Ab 14 Uhr spielen Bands auf den Bühnen im Kiez rund um die Wrangelstraße. Capoeira-Tänzer, Zauberer und viele weitere Straßenkünstler zeigen ihre Kunst, Kinder können im Atelierzelt an einem Teppich mitweben, der für die Gäste des Festes ausgerollt wird. Die „Fête de la Soupe“ ist weit über die Grenzen Europas hinaus bekannt, ihr Geburtsort ist das französische Lille. Durch den wachsenden Kulturaustausch innerhalb Europas hat sich das Festival auch in Barcelona, Frankfurt am Main, Bologna und Krakau fest etabliert. Sogar in Nicaragua feiert man die Fête. (xaja.)

weitere Links / Quellen

TAZ 17.7.2004
City Stiftung Berlin

Fête de la soupe

„Le Festival International de la Soupe est un concours humoristique, symbolique et festif créé par l’association Attacafa, autour du thème fédérateur de la soupe, seul plat commun à tous les continents. Il a lieu tous les 1er mai depuis 2001 dans le quartier de Wazemmes, à Lille (Nord) et inclut des concerts de musiques du monde. Ce site est desservi par les stations de métro Wazemmes et Gambetta.

Tout le monde est invité à concocter LA soupe défiant toute concurrence et à remporter la prestigieuse Louche d’Or. Outre la participation active des festivaliers, ce concours met à l’honneur les cultures des cinq continents à travers une programmation culturelle riche et variée qui touche à toutes les disciplines ( musique, théâtre, arts de rue, cuisine, danse, spectacles chez l’habitant…).Le festival permet de réaliser un véritable tour du monde.

Le festival représente plus de 600 artistes, 150 faiseurs de soupe et 50 000 spectateurs. Plus qu’un festival, c’est un véritable projet de société qui vise à se faire rencontrer et découvrir les citoyens du monde et les cultures du monde. Il se construit donc à plusieurs, avec une éthique et une charte…qui dépassent aujourd’hui les frontières de la France.

Depuis 2002, le festival a lieu dans d’autres villes de France (Rennes, Nancy, Sète, Sainte-Croix-aux-Mines, …) et d’Europe (Barcelone, Bologne, Cracovie, Bruxelles, Berlin, …). Le réseau S.O.U.P.E (Symbole d’Ouverture et d’Union des Peuples Européens) est soutenu par l’Union européenne. Le gagnant du concours Lillois est d’ailleurs invité à remettre son titre en jeu dans l’un de ces festivals européens. Une charte européenne a ainsi vu le jour afin de préserver l’éthique du festival partout dans le monde.“