Struktur der Wohnungslosigkeit

860.000 Menschen in 2016 ohne Wohnung
bis 2018:  bis zu 1,2 Millionen Menschen

Quelle: http://www.bagw.de/media/doc/PRM_2017_11_14_Pressemappe.pdf

 

Die horrende Lage auf dem Wohnungsmarkt ist natürlich auch Grund für das dramatische Ansteigen der Zahlen zur Wohnungslosigkeit. Die Politik und/oder Stadtenwicklung formuliert es gerne noch so im „IBB Wohnungsmarktbericht 2016 – Inklusive Schwerpunktthema Wanderungen“:

„Wohnen muss bezahlbar sein – im Neubau wie im Bestand – in Berlin und anders- wo. Jahr für Jahr werden zwar mehr Wohnungen gebaut, doch gerade im unteren Preissegment übersteigt die Nachfrage weiter deutlich das Angebot. Die Miet- und Eigentumswohnungen, die entstehen, sind nur für einen Teil der Berlinerinnen und Berliner erschwinglich. Das anhaltende Wachstum der Stadtbevölkerung ist erfreulich, macht die Angebotslücke aber noch größer. Wie angespannt der Markt ist, zeigen allein schon die steigenden Angebotsmieten. All das geht zulasten der Menschen mit geringen und mittleren Einkommen.“


Soweit der ebenso relevante theoretische analytische Ansatz für die Stadtentwicklung bzw. notwendiger politischer Entscheidungen. Eine andere Perspektive zum gleichen Thema – diesmal eher von „unten“, um es im Sinne von „vertikaler sozialer Mobilität“ zu formulieren, sieht eher laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. real so aus:

„Die folgenden Zahlen zur Struktur der Wohnungslosigkeit berücksichtigen nicht die wohnungslosen Flüchtlinge, da für diese Gruppe der Wohnungslosen keine entsprechenden sozio-demografischen Daten verfügbar sind:

Ca. 52.000 Menschen leben ohne jede Unterkunft auf der Straße.
Seit 2014 (ca. 39.000) ist dies ein Anstieg um 33 %.

Ca. 290.000 (70 %) der wohnungslosen Menschen sind alleinstehend, 130.000 (30 %) leben mit Partnern und/oder Kindern zusammen. Die BAG W schätzt die Zahl der Kinder und minderjährigen Jugendlichen auf 8 % (32.000), die der Erwachsenen auf 92 % (390.000).

Der Anteil der erwachsenen Männer liegt bei 73 % (290.000); der Frauenanteil liegt bei 27 % (100.000) und ist seit 2011 um 3 % gestiegen). (Alle Angaben jeweils ohne Berücksichtigung der wohnungslosen Flüchtlinge.)

Ca. 12 % der Wohnungslosen (ohne Einbezug der wohnungslosen Flüchtlinge) sind EU-Bürgerinnen und –Bürger; das sind ca. 50.000 Menschen. Viele dieser Menschen leben ohne jede Unterkunft auf der Straße. Vor allem in den Metropolen beträgt ihr Anteil an den Personen ohne jede Unterkunft auf der Straße bis zu ca. 50 %. Wenn also die „Straßenobdachlosigkeit“ stark durch die EU-Binnenzuwanderung geprägt wird, trifft dies für die Wohnungslosigkeit insgesamt nicht zu.“

[Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W) ist eine bundesweite Arbeitsgemeinschaft der sozialen Dienste und Einrichtungen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten nach § 67-69 Sozialhilfe Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) und der politischen, fachlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen, die mit und in diesem Hilfefeld arbeiten. www.bagwd.de 

Über eine Berücksichtigung unserer Pressemitteilung in Ihrer Berichterstattung freuen wir uns, bei Ihren Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte beachten Sie auch die Grafiken in unserer Pressemappe – http://www.bagw.de/media/doc/PRM_2017_11_14_Pressemappe.pdf

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