Mietrebellen – Mi 15.7. 19.00 Uhr mit Aktiven von Bizim Kiez

Mi. 15.7. 19.00 Uhr- mit Aktiven von Bizim Kiez -Moviemento, Kottbusser Damm 22

MIETREBELLEN – Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt

BERLIN In den letzten Jahren hat sich die Hauptstadt rasant verändert. Wohnungen, die lange als unattraktiv galten, werden von Anlegern als sichere Geldanlagen genutzt.
Massenhafte Umwandlungen in Eigentumswohnungen und Mietsteigerungen in bisher unbekanntem Ausmaß werden alltäglich. Die sichtbaren Mieterproteste in der schillernden
Metropole Berlin sind eine Reaktion auf die zunehmend mangelhafte Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum.
Der Film ist ein Kaleidoskop der Mieterkämpfe in Berlin gegen die Verdrängung aus den nachbarschaftlichen Lebenszusammenhängen. Eine Besetzung des Berliner Rathauses, das
Camp am Kottbusser Tor, der organisierte Widerstand gegen Zwangsräumungen und der Kampf von Rentnern um ihre altersgerechten Wohnungen und eine Freizeitstätte symbolisieren
den neuen Aufbruch der urbanen Protestbewegung.

Dokumentarfilm von Gertrud Schulte Westenberg und Matthias Coers
D 2014 | 78 min. | OmU englisch / spanisch / französisch / italienisch

Hintergrundinformationen und Rezeption:

Der Film MIETREBELLEN wurde bisher über 200 mal in Berliner Kinos aufgeführt. Zudem gibt es weitere Aufführungen mit Filmgesprächen und Diskussionen in Kooperation mit
Nachbarschaftsinitiativen, Vereinen, Institutionen sowie politischen Parteien – aktuell mit über 130 Veranstaltungen in 50 Städten.

In den Medien wurde der Film von alternativer bis zur bürgerlichen Presse, von Obdachlosen-Publikationen über Sozialverbandszeitungen oder der Bundeszentrale für politische
Bildung bis hin zu einer Rede des Justizministers aufgegriffen und kommentiert.
Der Film versucht, die Mieter sprechen zu lassen mit ihren Kompetenzen und Fähigkeiten, mit ihrer Kritik und ihrem Bestreben, die mangelerzeugende Wohnungspolitik und die
Verknappung des Wohnungsmarktes nicht tatenlos hinzunehmen.
Er soll Stadtbewohnern Mut machen, sich angesichts der Situation nicht Ohnmachtsgefühlen hinzugeben, sondern an der Gestaltung ihrer Nachbarschaften, Viertel und Stadt
selbstbewusst mitzuwirken.

Bisher wurde der unabhängig produzierte Film für sieben internationale Filmfestivals ausgewählt, zuletzt für das Arquitectura Film Festival 2015 in Santiago, Chile.
Bei Veranstaltungen in Berlin mit Mieterinitiativen und der Heinrich-Böll-Stiftung, in München mit Stadtteilgruppen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung oder in Moskau mit
Medienaktivisten und dem Goethe-Institut stellen sich die Filmemacher der Diskussion, um gemeinsam mit dem interessierten Publikum die lokalen und internationalen Fragen des
Wohnens zu analysieren.

Bei Aufführungen in wissenschaftlichen Zusammenhängen wie an der Architektur-Universität in Neapel, der Royal Geographical Society in London, dem Left Forum in New York
oder dem Urbanize Festival in Wien ist deutlich geworden, dass die Probleme des Berliner und bundesrepublikanischen Wohnungsmarktes, ebenso wie auch das Engagement der Mieter
und Stadtbewohner Aufmerksamkeit gewinnen. MIETREBELLEN kann mit seinen weltweit 370 Aufführungen ein Beitrag für die Wahrnehmung sein, dass in vielen Regionen,
Metropolengebieten und Städten die Frage des Wohnens zunehmend eine der zentralen gesellschaftlichen und sozialen Aufgaben sein wird.

–––––––––

english:

Rent Rebels

“… is an excellent documentary on issues arising from rent increases, helpless politicians, strong civic engagement and truly inspiring self-organisation and dedication in an unequal struggle on living space in Berlin. It is a must-see for all urban researchers and everyone facing problems with rent or displacement.”

http://mietrebellen.de/english