Unsere Läden, unser Kiez: 99 mal solidarisch gegen Verdrängung

Wir wollen unsere Nachbarschaft erhalten und fordern endlich Schutzmaßnahmen vor Mietsteigerungen auch im Gewerbebereich!

Forderungen zum Erhalt der Einzelhandelsstruktur in den Kiezen:

  • Wirksamen Schutz des bestehenden Kleingewerbes und für soziale Infrastruktur (z.B. Kitas, Jugend- oder Seniorentreffs) aufbauen
  • Gewerbeansiedlung (in Leerstand) nach Bedarf der Anwohnerschaft regeln

Gegen extreme Mietsteigerungen in Gewerbeflächen gibt es auch im Milieuschutzgebiet bisher keinerlei Schutz. Die all zu einfache Verdrängung des Kleingewerbes, das die Versorgung der Anwohner/innen garantiert, vernichtet über Jahrzehnte aufgebaute Kiezstrukturen, die für unser Zusammenleben in einer sozial zunehmend polarisierten Stadt unverzichtbar sind.

Auch Du mit Deinem Laden:
Sei „EINER VON 99 LÄDEN IM KIEZ“!

Die Ladenbetreiber/innen in Berlins Kiezen sagen gemeinsam lautstark:
STOPPT DIE VERDRÄNGUNG!

Durch die Gentrifizierung und die nicht-regulierte Entwicklung auf dem Immobilienmarkt geraten viele in den Kiezen verankerte Geschäfte unter Druck. Vermieter können bisher ungebremst Mietsteigerungen durchsetzen, wobei Steigerungsraten von über 100% keine Seltenheit sind. Gewerbemieter/innen können mittels der üblichen 6-monatigen Kündigungsfrist jederzeit „erpresst“ werden.

Wir fordern, dass endlich politische Instrumente geschaffen werden, die solch zerstörerische Mietsteigerungen unmöglich machen. Gerade in Milieuschutzgebieten (wie z.B. der Kreuzberger Luisenstadt) macht die gewachsene Struktur der kleinen Läden genau die spezielle Vielfalt unserer Kieze aus, die doch geschützt werden soll. Werden die Einzelhändler/innen aber verdrängt, geht das „Milieu“ kaputt. Die Ansiedelung von großen Handelsketten zerstört die Kiez-Kultur und die Orte unserer täglichen Begegnung und nachbarschaftlichen Unterstützung. Viele Gewerbetreibende sind, ähnlich wie HG,  ganz direkt in ihrer oft mühevoll und manchmal über Jahrzehnte aufgebauten Existenz bedroht. Dazu gehören auch Familienbetriebe, die von ehemaligen „Gastarbeiter/innen“ gegründet und heute in zweiter und dritter Generation geführt werden – sie haben den Kiezen das „bunte Leben“ erst eingehaucht, das Investoren nun in ihren Profit verwandeln wollen. Nur gemeinsam können wir verhindern, dass unsere Lebensentwürfe nach und nach einkassiert werden!

Wenn du mit deinem Laden dabei sein willst: Melde dich und klebe den Aufkleber ins Fenster!

Aufkleber-EinerVon99-1Natürlich ist die Zahl 99 eine symbolische Anzahl.
Wir verbinden unter dem Motto „EINER VON 99 LÄDEN IM KIEZ“ viele weitere Läden, die gemeinsam Schutz fordern.

Alle, die sich solidarisch erklären und sich als Teil des Kiezes empfinden, können dabei sein.

Mach am Schaufenster deutlich, dass auch Du gegen Verdrängung einstehst. Klebe den Aufkleber ins Fenster und werde Teil der gemeinsamen Arbeit gegen Verdrängung in unseren Kiezen.

Schreib uns, dass du mitmache willst …