Gewerbekomplex Lausitzer Straße 10+11: 600% Preisaufschlag

Foto: Wolfgang Borrs

– 26. Okt 2018 –

++ Alarm in der Lausitzer Straße 10/11 ++ Eismann Mauro Luongo soll verdrängt werden ++ Grundlose Kündigung bis 31. Oktober ++ Wir wehren uns ++ Kommt zur Eis-Parade! ++
Kommt zur Demo und leitet die Einladung an Eure Freunde weiter!

Was hat Tækker gegen Eis?

Die Lage im Wohn- und Gewerbehof Lausitzer Straße 10/11 eskaliert. Eigentümer Jörn Taekker hat die Verhandlungen mit uns Mieter_innen abgebrochen und verschickt Kündigungen. Manche Mieter_innen erhalten neue Verträge mit bis zu 80 Prozent höheren Mieten angeboten, andere sollen gleich verschwinden. Zum Beispiel Mauro Luongo. Der Eisverkäufer mietet seit 18 Jahren einen Parkplatz für seinen Eiswagen und Kellerräume für seine Eismaschinen. Ende Oktober soll er gehen – ohne Angabe von Gründen. Seine Miete hat er immer pünktlich gezahlt, auch als sie zuletzt drastisch erhöht wurde. Was jetzt? Bezahlbare neue Räume in der Nähe zu finden, ist unmöglich. Wie viele Kugeln Eis soll Mauro Luongo verkaufen, nur für die Miete?

Fast jeden Tag trudeln Briefe ein mit neuen Kündigungen, neuen Mieterhöhungen. Es macht keine Freude. Statt auf den nächsten Brief zu warten, gehen wir deshalb in die Eis-Offensive. Wir lassen uns nicht verdrängen – Mauro bleibt, Lause bleibt, wir bleiben alle!

Mieterprotest wird am besten kalt serviert: Kommt zur Lause-Eisparade! ES GIBT GRATIS EIS FRISCH AUS DEM EISWAGEN SERVIERT.

Freitag, 26. Oktober, 14 Uhr, Lausitzer Straße 10/11: Mit Eiswagen und ziehen wir durch den Kiez, erstmal zur Hausverwaltung am Paul-Lincke-Ufer – notfalls weiter bis zu Taekkers Hauptquartier in Aarhus/Dänemark.


Was bisher geschah: Im Dezember 2016 erfuhren die Mieter_innen der Lausitzer Straße 10 und 11 durch Zufall, dass Eigentümer Jørn Taekker die Häuser verkaufen wollte. Die „Lause“ beherbergt neben langjährigen Wohnmieter_innen auch Gewerbetreibende, künstlerische Projekte und politische Initiativen wie das Antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum oder die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Dem Dossier des Maklerbüros Engel & Völkers war zu entnehmen, dass Taekker die Gebäude, die er zehn Jahre zuvor zum Schleuderpreis 2,3 Millionen Euro vom Land Berlin erworben hatte, nun für 19,4 Millionen Euro verkaufen wollte. Eine Umwandlung in Luxuslofts hätte nicht nur die Vertreibung aller Mieter_innen bedeutet, sondern auch den Mietspiegel in der Umgebung weiter nach oben getrieben.

Mit Protesten und Unterstützung durch Öffentlichkeit, Politik und Nachbarschaft konnte die Initiative Lause Bleibt! die Verdrängung vorerst stoppen. Taekker kündigte an, gemeinsam mit den Mieter_innen nach einer Lösung zu suchen. Daraufhin entwickelten sich in der Lause rege Aktivitäten: Der Mieter_innenverein „Lause Lebt e.V.“ wurde gegründet, wir entwickelten Konzepte, organisierten Veranstaltungen und Konzerte. Im vergangenen Jahr hat der Verein „Lause Lebt“ Taekker viele Angebote unterbreitet. Sei es, den Gebäudekomplex mit Mitteln der Stadt zu kaufen oder ihn mit einem Genossenschaftsmodell zu pachten. Nun hat Taekker die Verhandlungen um einen Gesamtmietvertrag abgebrochen, er hat sein Wort gebrochen. Wir haben den Eindruck, dass die Verhandlungen nur eine Hinhaltetaktik war, um währenddessen Pläne zur profitorientierten Nutzung der Häuser entwickeln und die Mieter_innen ohne Proteste verdrängen zu können.

Wir fordern eine Lösung für den gesamten Komplex statt Verdrängung durch Mieterhöhungen. Wir fordern Unterstützung seitens der Politik, die uns diese missliche Lage erst eingebrockt hat.

Lause Bleibt! im Oktober 2018


– 28. Jan 2017 –

„Kreuzberg ist bekannt für seine Alternativkultur – Medienmacher, Künstler, Politaktivisten prägen den Bezirk. So auch verschiedene Initiativen, die sich Bürogemeinschaften in zwei Häusern in der Lausitzer Straße teilen. Doch nun will der Hausbesitzer, eine dänische Firma, mit großer Gewinnspanne verkaufen.“


– 12. Jan 2017 –

Bedrohte Häuser in Berlin-Kreuzberg

„Ihr kriegt uns hier nicht raus“

In einem zum Verkauf stehenden Häuserkomplex ballen sich linke Institutionen. Die Ressourcen zum Widerstand gegen die Verdrängung sind groß.

Der Artiikel dazu in taz.de am 12.1.2017

Eine Botschaft der Hausgemeinschaft Lause Bleibt an die dänische Eigentümer Gesellschaft Tækker mit dem Ableger Taekker Berlin. Die Mieter/innen möchten nicht verkauft und verdrängt werden! (Nur falls es nicht klargeworden sein sollte.)

Video bei Facebook anschauen

 


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