Mieten–Stop–Demo am 10. September: Materialien zum Download

Auf dieser Seite gibt es die verschiedenen Materialien zur Mobilisierung für die große Mieten-Demo am 10.9. in Berlin. Das Ziel ist es, sämtliche Initiativen der Mieter*innenbewegung und alle engagierten Gruppen im Bereich „Stadt von unten“ bzw. „Stadt für alle“ zu einer gemeinsamen Demonstration zu bewegen, um deutlich zu machen, dass wir viele Menschen sind, die sich um die Stadt als soziales Gefüge sorgen, kümmern und sich für den Erhalt der gewachsenen Strukturen einsetzen.

Es rufen auf: Viele mieten- und stadtpolitische Initiativen, sowie betroffene Häusergruppen aus ganz Berlin. Sie wollen die Vereinzelung und das Nebeneinander aufheben und in ein Miteinander in Vielzahl und Vielfalt verwandeln. Initiiert wurde das Projekt vom „Berliner Ratschlag“ und danach in die Hände aller interessierten Initiativen gegeben. Die Demo bringt damit alle stadtpolitischen Kräfte zusammen, die außerparlamentarisch, nachbarschaftlich bis regional und anti-rassistisch aufgestellt sind. Alle Materialien wurden von der gemischt zusammengesetzten Vorbereitungsgruppe zur Demo erarbeitet.


Einladungstext zur Mobilisierung:

Gemeinsam gegen Verdrängung, Verarmung und den Ausverkauf der Stadt

Während die Politik im Wahlkampf von „bezahlbaren Mieten“ und „Sozialer Stadt“ faselt, wird die Wahrheit klar und spürbar: Das Geschäft mit der Wohnungsnot feiert neue Höhepunkte mit Traum-renditen für die globale Immobilienwirtschaft und immer mehr andere Investoren. Unzählige Menschen sind dadurch von Entmietung, Verdrängung und Verarmung betroffen – mit stark steigender Tendenz.

Zuerst trifft es: Menschen mit niedrigen Einkommen, Behinderte, Migrantinnen und Migranten, danach Alleinerziehende, Studierende, viele Gewerbetreibende und die Rentnerinnen und den Rentner von nebenan, in zunehmendem Maße auch Frauen und Familien und die, die sich noch zum Mittelstand zählen. Jeden kann es treffen. Barrierefreier Wohnraum ist knapp, teuer und nicht zentral gelegen. Die Obdach- und Wohnungslosigkeit ist gestiegen. Geflüchtete müssen in integrations-feindlichen Massenunterkünften wohnen und werden mit rassistischer Hetze gegen andere Wohnungssuchende ausgespielt. Davon lassen wir uns nicht spalten.

Mietpreisbremsen versagen und Mieten machen weiter arm. Die Parteien täuschen uns mit Schein-Initiativen. Als Regierung haben sie alle den Ausverkauf der Stadt betrieben. Sie haben den Sozialen Wohnungsbau abgeschafft, öffentliches Eigentum verhökert, städtische Wohnungsbaugesellschaften verscherbelt oder auf Gewinn getrimmt. Gerade werden die sozialen Bindungen zehntausender Sozialwohnungen verschenkt. Grünflächen werden verschachert und zubetoniert. Politikerinnen und Politiker nehmen in Kauf, dass Menschen mit kleinem Einkommen aus ihrem Zuhause verdrängt und ihren sozialen Zusammenhängen gerissen werden. Deshalb: Parteien und ihre Symbole haben auf der Demo nichts zu suchen.

Wir sind seit Jahren aktiv gegen Mietererhöhungen, Verdrängung durch Luxusmodernisierung, energetische Sanierung und Umwandlungen, gegen Zwangsräumungen, Luxus-Neubau, für ein Bleiberecht und den Erhalt von Freiräumen. Wir setzen uns für die Beibehaltung des Volksentscheids Tempelhof 100 und weitere Volksentscheide ein. Wir kämpfen für neue Modelle und Zukunftsprojekte des sozialen Lebens und Arbeitens in unseren Kiezen.

Unsere außerparlamentarische Mieten-Großdemonstration im Jahre 2011 hat die Politik mit gezwungen, von dem Gerede eines „entspannten Wohnungsmarkts“ abzurücken. Wir wollen jetzt wieder in Vielzahl und Vielfalt zusammen auf die Straße gehen. Wir wollen raus aus der Vereinzelung, dem Nebeneinander – hinein in ein Miteinander: in noch mehr Aktionen auf der Straße, Hausversammlungen, Stadtteil-Initiativen, stadtpolitische Bündnisse und Zusammenschlüsse. Gemeinsam statt einsam ist die Devise!

Wir wenden uns an alle Menschen, die es satt haben, dass …
… ihr Geldbeutel tagtäglich von immer höheren Mieten geplündert wird
… ihre Nachbarn und Bekannten aus ihren Wohnungen verdrängt und vertrieben werden
… der bezahlte Lohn ein Hohn und das Job-Center die Hölle ist
… mit großem Einsatz erkämpfte Entscheide und Freiräume wieder zunichte gemacht werden
… rechte Rattenfänger Wohnungssuchende und andere Menschen gegenseitig ausspielen.
… im Wahlkampf sozial geredet und danach für die Interessen der Reichen munter weiter regiert wird!

Wir möchten, dass viele an dieser Demonstration teilnehmen können. Es wird wieder einen Wagen für Menschen geben, die nicht so gut laufen können.

Raus auf die Straße: Am Sa.10.9. 14 Uhr Platz der Luftbrücke
Uns reicht’s! Niemand vertritt uns besser, als wir selbst!

Wie alle mithelfen können: Plakate und Flyer in Euren Kiezen, Brennpunkten kleben oder verteilen – bei Events als Schilder tragen. Andere Gruppen, Betroffene, Bekannte oder Nachbarinnen und Nachbarn mobilisieren! Organisiert Ketten-Mails mit Aufruf und den Plakaten.

Demo-Flyer Text als PDF runterladen

Den Aufruf gibt es in leichten Variationen auch in Englisch und Französisch:


 

Bitte Grafiken herunterladen und weiter verteilen: Nutzt all eure Verteiler, Websites und sozialen Medien zur gemeinsamen Mobilisierung!

demo materials download:

  1. poster demonstration 10.September 2016
  2. poster demonstration 10.September 2016
    postcard demonstration 10.September 2016
    appeal in german

demo materials also available at:

  • Buchladen Schwarze Risse im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a (Kreuzberg)
  • Infoladen Lunte Weisestr. 53 (Neukölln)
  • New Yorck im Bethanien-Südflügel, Mariannenplatz 2a (Kreuzberg)
  • Gecekondu  Kottbusser Tor (Kreuzberg)

 

 

Zweites Plakatmotiv zur eigenen Auswahl

Zur Verwendung als Flyer oder Web-Banner

Die Grafiken sind zum einen von Kurt Jotter vom Büro für ungewöhnliche Maßnahmen und zum anderen vom Bündnis für eine solidarische Stadt.

 

Den Aufruf zur Demo bei anderen Gruppen lesen: