Vortrag von Dr. Dietlinde Peters
Am 10.10.1847 hat der Bischof Neander das Bethanien als Diakonissenanstalt mit Lehrkrankenhaus eingeweiht. Anlass, um an diesem Tag die Geschichte des Bethanien im Rahmen eines Vortrages von Dr. Dietlinde Peters zu reflektieren.
Vielen Mythen (so ist das Hauptgebäude z.B. nie besetzt worden), Geschichten über Geister (die vor allem Künstler*innen aus Australien wahrgenommen haben wollen) aber auch wichtige stadtpolitische Aspekte lassen sich um das Bethanien erzählen oder betrachten. Und auch die Tatsache, dass nun seit mehr als 8 Jahren das Bethanien als Kunstquartier neuausgerichtet wurde und seitdem mehr als zuvor zu einem der renommiertesten Kulturstandorte sich weiter entwickeln konnte gibt Anlass zur Veranstaltung.
Das Central-Diakonissen-Haus Bethanien ist in den Jahren 1845-47 errichtet worden. Es ist ein Vermächtnis des Königs Friedrich Wilhelm IV. 1843 erneuerte er den Schwanenorden. Eine seiner Aufgaben sollte die Errichtung eines Institutes zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen sein. Persius fertigte den ersten Entwurf dieser Diakonissenanstalt mit 500 Betten, einer Schwesternschule und einem Waisenhaus. Nach Persius´Tod übernahm sein Mitarbeiter Stein die Bauausführung unter der Leitung des Schinkelschülers Stüler. Nach den von Stein umgearbeiteten Plänen entstand in kurzer Zeit die weite hufeisenförmige Anlage, deren wuchtiger Haupttrakt von zwei schlanken 35 Meter hohen Türmen überragt wird. Als das Haus im Oktober 1847 seiner Bestimmung übergeben wurde, lag es innerhalb der Stadtgrenzen auf dem damals noch unbebauten Köpenicker Feld inmitten von Gärten und Roggenfeldern. Schon 50 Jahre später – um die Jahrhundertwende – waren Bethanien und der von Lenné entworfene Park eingebettet in eine dichte Stadtstruktur. 1970 wurde das Krankenhaus geschlossen. 1973 als Kulturzentrum wiedereröffnet.
Die historische Fontane-Apotheke ist von 14-21 Uhr geöffnet: Michael Dewey gibt Erläuterungen zu Theodor Fontanes Zeit im Bethanien.