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Steigenden Mieten, Sammelunterkünfte und Armutsquartiere – Gesprächsrunde im Mehrgenerationenhaus

17. Oktober 2017 um 19:00 - 21:00

Steigenden Mieten, Sammelunterkünfte und Armutsquartiere

Gesprächsrunde im Mehrgenerationenhaus, Gneisenaustraße 12,10961 Berlin am Dienstag, den 17.10.2017, 19 Uhr

mit
Daniel Fritz, Quartiersmanagement Kosmosviertel
Ulrike Hamann, Kotti & Co/ Humboldt Universität
Remzi Uyguner, Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin (ADNB)
Sinthujan Varatharajah, Essayis*tin und politische Geopgraph*in

Seit Jahren ist zu beobachten, dass von Einkommensarmut betroffene Menschen aus der Innenstadt in die Außenbezirke verdrängt werden. Die „Lagerpolitik“ mit den Sammelunterkünften für Geflüchtete in Außenbezirken, in sog. Armutsquartieren oder auch in Gewerbegebieten, reiht sich in diese städtische Entwicklung von sozialer und territorialer Ausgrenzung ein und ist ein sog. Integrationshemmnis. So werden Sammelunterkünfte für Geflüchtete in sozial benachteiligten Quartieren, in der die AfD die stärkste Partei ist und 42 % der Bewohner im Umkreis Transferleistungen beziehen, eröffnet – ungeachtet dessen, dass die sozialen Auswirkungen dieser Verdrängung und Abspaltung nicht nur für Betroffene, sondern auch gesamtgesellschaftlich ein Pulverfass darstellen.

Da das Wohnungsangebot fast vollständig dem „Markt“ überlassen wird, fallen sozial benachteiligte Menschen aus der Konkurrenz raus. 2015 sind bereits 9000 Wohnungen aus der Sozialbindung rausgefallen und bis 2025 wird das Angebot wieter schrumpfen. Zeitgleich wächst der (alltägliche) Rassismus stetig und hat auf dem Wohnungsmarkt für die Betroffenen immense Auswirkungen. Zu den Hauptverlierer*innen auf dem umkämpften Wohnungsmarkt zählen sozial benachteiligte Personen mit Migrations- oder Fluchterfahrung. Insofern ist sowohl die bisherige, als auch die gegenwärtige Stadtentwicklungs- und Sozialpolitik eine Absage an eine gemeinsame, solidarische und inklusive Einwanderungsgesellschaft.

Die Schaffung von Sammelbecken für Armut und soziale Ausgrenzung an den Rändern der Stadt scheint politisch gewollt zu sein oder wird zumindest nicht nachhaltig vermieden.

In dieser Gesprächsrunde wollen wir den Blick auf die Außenbezirke Berlins richten und über die Wechselwirkungen zwischen der Verdrängung von einkommensarmen Haushalten aus der Innenstadt, dem zunehmenden Rassismus auf dem Wohnungsmarkt und der „Lagerpolitik“ sowie deren Auswirkungen auf die gesamtstädtische Entwicklung diskutieren.
Wie kann die Stadtentwicklung den Verdrängungs- und Ausgrenzungsprozessen noch gegensteuern? Was für eine soziale Wohnungs- und Stadtpolitik braucht Berlin? Wie kann Widerstand organisiert werden? Wie kann unter diesen Rahmenbedingungen Soziale Arbeit/ Gemeinwesenarbeit, Eigeninitiative und freiwilliges Engagement überhaupt funktionieren? Wie kann in diesen Quartieren eine Solidarisierung der alten und neuen Nachbar*innen über die soziale Frage ermöglicht werden?

Übersetzer*innen für Farsi und Arabisch unterstützen uns.

Das Mehrgenerationshaus hat einen rollstuhlgerechten Zugang über eine mobile Rampe, leider keine rollstuhlgerechte Toilette.
Die Veranstaltung wird vom Nachbarschaftshaus Urbanstraße und dem Bündnis Solidarische Stadt organisiert.

Kontakt:
Bahar Sanli, Belle Hoffmann
sozpol@nachbarschaftshaus.de
Tel. 030 690 497 21

Details

Datum:
17. Oktober 2017
Zeit:
19:00 - 21:00
Veranstaltungskategorie:

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