10999 Berlin
Ausstellungsraum:
Täglich 12–19 Uhr
Mi–Fr bis 20 Uhr
Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #4
Dienstag, 24. Oktober 2017, 19 Uhr
Veranstaltungsraum, 1. OG
Buchpräsentation (de), Filmscreening, Publikumsgespräch
Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #4: GEMEINGUT STADT
Sie sind herzlich eingeladen: Buchpräsentation und Vorführung des Films Next Stop: Utopia (Apostolos Karakasis, GR 2015, 91′) mit anschließendem Publikumsgespräch
Veranstaltung in deutscher Sprache / Film : Original (griechisch) mit englischen Untertiteln
Response: Ulrike Hamann, Sozialwissenschaftlerin, Humboldt Universität + Kotti&co
Einführung und Moderation: Valeria Fahrenkrog, Joerg Franzbecker, Florian Wüst
Das neue, von Mathias Heyden herausgegebene Berliner Heft zu Geschichte und Gegenwart der Stadt ist die erste Publikation des griechischen Architekten und Aktivisten Stavros Stavrides in deutscher Übersetzung. Gemeingut Stadt bietet eine Einführung in Stavrides‘ Nachdenken über das Schaffen räumlicher Gemeingüter als soziale Praxis. Nach einer kurzen Vorstellung des Heftes ist der Abend der Vorführung von Next Stop: Utopia gewidmet. Der Film von Apostolos Karakasis dokumentiert den Kampf einer Gruppe von Arbeitern in Thessaloniki, die im Februar 2013 die insolvente Fabrik des Baumaterialienherstellers Vio.Me besetzten, die Produktion auf ökologische Seifen umstellten und diese seither in Selbstverwaltung und als Modell eines solidarischen Wirtschaftens entgegen alle inneren und äußeren Widerstände fortführen.
Gemeingut Stadt ist das zweite von insgesamt drei Berliner Heften, die im Rahmen des nGbK-Projektes Ene Mene Muh und welche Stadt willst Du? Beiträge zum Berliner Wahlherbst 2016 entstehen.
Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #4: GEMEINGUT STADT
Stavros Stavrides, Mathias Heyden
„Gemeingüter sind weder etwas, das einfach da draußen existiert, noch sind sie etwas, das – objektiv gesehen – bestimmten Ressourcen oder Dingen innewohnt. Sie sind eine Beziehung zwischen Menschen und den von ihnen kollektiv als essentiell für ihre Existenz beschriebenen Bedingungen“, schreibt Stavros Stavrides, Architekt, Aktivist und Autor von Common Space: The City as Commons. Stavrides versteht die Herstellung, Entwicklung und Pflege von Gemeingütern als eine soziale Praxis, die kapitalistische Werte und hierarchische Formen gesellschaftlicher Organisation radikal herausfordert. Auf diese Weise gestaltete städtische Räume unterscheiden sich von privatisierenden Einhegungen und von öffentlichem Raum, wie wir ihn kennen: gemeinsame Räume, die permanent einladend und im Entstehen begriffen sind, die nicht nur geteilt werden, sondern das Teilen selbst mitbestimmen. In diesem von Mathias Heyden herausgegebenen Heft führt Stavrides in sein Nachdenken über das Gemeingut Stadt ein. Am Beispiel besetzter Plätze, selbstverwalteter Einrichtungen und autonomer Nachbarschaften in Griechenland und Lateinamerika veranschaulicht er seine Theorie eines städtischen Gemeinschaffens, das im Kontext der globalen Debatten und Kämpfe um soziale und ökonomische Gerechtigkeit einen möglichen Weg hin zu einer in der Tat emanzipierten Gesellschaft weist. [ … ]