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Kreuzbergcode – als übergreifende Kampagne für die unterschiedlichen Aktionen der Kreuzberger Inis?

3. Juli 2017 um 17:00 - 19:00

Kreuzbergcode

Ziel

Was sind mögliche Ziele und Funktionen eines Kreuzbergcodes? Wofür wollen wir ihn einsetzen?

  • Definitionsmacht über Stadt(teil)

  • Planungsinstrument

  • Organisierungsinstrument

  • Argumentations-/Legitimationsi nstrument/Ermächtigungsinstrument (für wen sprechen wir – mehr als unsere einzelnen betroffenen Gruppen, sondern für ganz Kreuzberg)

Der Kreuzbergcode-Prozess kann auf verschiedene Weisen gedacht werden:

  • Als übergreifende Kampagne

  • gemeinsame Erzählung für die unterschiedlichen Aktionen der Kreuzberger Ini

  • als ein Baustein, der anfangs nebenbei, später mittendrin mitläuft – Kreuzbergcode-Prozess kann für die Inis unterschiedlich Funktionen füllen und es können unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden

  •  

100% Soziale, Diversität, lebenswerte Stadt

Aber auch: Probleme und Konflikte thematisierbar machen: hohe Mieten, Armut, Rassismus, schlechte Arbeitsverhältnisse… → positiv gewendet: aus der Vielheit Kreuzbergs entstehen Fähigkeiten des Austragens von Konflikten, die eine Gesellschaft von Morgen vorwegnehmen

Ideen für ein mögliches Narrativ/Kommunikation nach außen

1. Umkehrung von „Wir sind Kreuzberg“ – „wer ist Kreuzberg?“ was macht Kreuzberg aus und was ist gefährdet? ausgehend von unseren schon geführten Kämpfen und Erfahrungen; was wird kaputt gemacht/was ist bedroht

2. wir kaufen den Stadtteil zurück (F.Schmidt) – für wen eigentlich und was für eine Stadt soll das werden?

 3. Kreuzberg ist so toll und begehrt, auch bei Investoren (die wollen wir aber nicht haben), warum ist der Stadtteil eigentlich so toll – andere Stadtteile sollen auch so werden (thematisierbar halten, was auch nicht so toll ist)

Ideenskizze

Kreuzbergcode

Was ist der Kreuzbergcode?

Im Kreuzbergcode sollen die sozialen Beziehungen, die lebenswerte Stadt die die Bewohner_innen geschaffen haben, abgebildet werden. Was macht Kreuzberg aus? Warum wollen viele Menschen hier bleiben und herziehen? Das ist vor allem das soziale Leben, der solidarische Alltag, die Diversität. Natürlich ist nicht alles fantastisch in Kreuzberg: Armut, Rassismus, schlechte Arbeitsbedingungen und steigende Mieten stehen einem solidarischen Miteinander entgegen. Es ist aber gerade die Stärke der Kreuzberger_innen, Konflikte darum auf besondere Weise politisch auszutragen.

Als stadtpolitische Gruppen haben wir behauptet „Wir sind Kreuzberg“ und uns damit gegen die Verwertungsinteressen privater und öffentlicher Akteure gestellt, die die von uns geschaffenen sozialen Beziehungen für ihren Profit ausbeuten wollen. Aber was macht dieses „Wir“ aus, was macht es so lebendig und widerständig?

Der Code ist also eine positive Beschreibung dessen, was wir an der Stadt und der Nachbarschaft lieben und was erhalten und ausgebaut werden soll. Mit dem Code kann gleichzeitig beschrieben werden was wir nicht wollen, was diese Art der Stadt zerstört. Und mit dem Code kann ein Rahmen geschaffen werden, der auch über den Stadtteil hinaus wirkt: mehr Kreuzberg, mehr lebenswerte Stadt für Alle!

Was bringt der Kreuzbergcode den stadtpolitischen Initiativen?

Einen Kreuzbergcode zu entwickeln knüpft an vier Punkten an die ohnehin stattfindende Arbeit der bestehenden Initiativen an:

  • Als Definitionsinstrument ermöglicht der Kreuzbergcode zu bestimmen, was den Stadtteil ausmacht und was nicht; der Kreuzbgercode gibt uns die Definitionsmacht über unseren Stadtteil

  • als Organisierungsinstrument kann der Kreuzbergcode dazu beitragen mehr Menschen ihre Nachbarschaft bewusst zu machen und sie in stadtpolitische Auseinandersetzungen zu bringen

  • als Legitimationsinstrument hilft er uns, mit einem breiten „Wir“ aufzutreten; dieses „Wir“ können wir in Konfrontationen (mit Investoren, staatlichen Institutionen…) in Stellung bringen

  • als Planungsinstrument können mit dem Kreuzbergcode Menschen direkt bei Planungsprozessen (Neubau, Selbstverwaltung, Rekommunalisierung…) mitbestimmen

  • als Vernetzungsinstrument verbindet die Erarbeitung des Codes die verschiedenen stadtpolitischen Initiativen und bietet eine Klammer, unter der wir gemeinsam konkret an etwas arbeiten, ohne dabei unsere einzelnen Kämpfe vernachlässigen zu müssen

Wie soll der Kreuzbergcode umgesetzt werden?

Einen Kreuzbergcode zu entwickeln ist nur über einen längeren Zeitraum von 1,5 bis 3 Jahren möglich. In dieser Zeit sollen an verschiedenen Orten konkreter Kämpfe in verschiedensten Formaten Kreuzberger_innen „befragt“ werden, was für sie Kreuzberg ausmacht, wo sie es gefährdet sehen und was mehr und besser werden muss. Von tatsächlichen Fragebögen über Wunschproduktionen bis zu künstlerischen Aktionen sind viele verschiedene Arten denkbar, wie diese „Befragung“ aussehen kann. Dabei soll sowohl der gemeinsame Kreuzbergcode entwickelt als auch Fragen und Anliegen der konkreten Kämpfe bearbeitet werden.

Konkret wollen wir am 26. Juni zu einem Auftakttreffen einige Kreuzberger Initiativen einladen, mit ihnen die Idee besprechen und einen gemeinsamen Fahrplan und Bausteinkasten entwickeln. Eine öffentliche Auftaktveranstaltung ist für den September angedacht. Die Hochphase der Sammlung für den Code wäre dann im Frühjahr 2018. Die Orte der „Befragung“, wie das Gecekondu, die Plangarage oder die Laube im Prinzessinnengarten, sollen visuell durch eine gemeinsame Symbolik verbunden werden, die gleichen Methoden an verschiedenen Orten stattfinden und Veranstaltung(sreihen) gemeinsam geplant werden.

Nächste Schritte, an denen wir mit Euch gerne weiterarbeiten möchten:

– Mit welchem Text/welcher Beschreibung wollen wir nach außen auftreten?

– Untersuchung/Befragung: Wie sehen eigentlich Formate und

Befragungsmodule für den Code aus?

– Was ist am Ende der Kreuzbergcode? Ein Buch? Eine Zahl? Ein Film?

Ein Schaubild? Ein Logo? Die Satzung eines ständig tagenden Komitees der

Kreuzberger Kodifizierer_innen?

– Recherche: Gibt es Beispiele, von denen wir lernen können?

– Website, Bildsprache, Layout?

Details

Datum:
3. Juli 2017
Zeit:
17:00 - 19:00
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Prinzessinnengarten
Prinzessinnenstrasse 35-38
Berlin , 10969
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