‘Es ist ein guter Tag für Berlin’, war die Reaktion der regierenden Bürgermeisters Michael Müller auf die Ankündigung zur Eröffnung des Google Campus in Berlin. Der siebte in der Campus Familie soll er werden, doch Google selbst, deren HQ sich in Mitte befindet, möchte dort jenseits des Namens nicht allzu präsent sein, außer durch die Bereitstellung von Kaffee und WiFi. Stattdessen sollen sich dort Start-Ups einmieten, vernetzen und arbeiten, vereint und geteilt in der Hoffnung eines Tages von Google gekauft zu werden.
Generell boomt die Berliner Start-Up Szene. Es lockt ein internationales Team, Aufstiegsmöglichkeiten sowie Beer-Friday und gemeinsames Planking in der Mittagspause, so dass der Arbeitsplatz ‘Start-Up’ für viele als verheißungsvoll erscheint. Doch hinter den riesigen Glasfenstern der Co-Working Spaces wartet oftmals Prekarität und stupide Selbstausbeutung. Permanenter Enthusiasmus für das Team und das Projekt werden erwartet, bei zumeist niedrigen Löhnen, vor allem für Frauen, aber hochtrabenden Titeln. Wer legt sich schon mit dem Chef an, wenn man regelmäßig gemeinsam trinken geht. Die Lage der arbeitenden Klasse in Berlins Start-Ups und wie sie sich zur Wehr setzen kann, wollen wir gemeinsam diskutieren.
Mathilde Ramadier ist Autorin und Übersetzerin und hat sich einige Berlin Start-Ups angetan. Über ihre Erfahrungen hat sie 2017 das Buch ‘Bienvenue dans la nouveau monde’ veröffentlicht.
Stefania Animento forscht und arbeitet zur Situation italienischer MigrantInnen in Berlin und ist aktiv bei der Gruppe Berlin Migrant Strikers
Eine Veranstaltung von und mit Theorie.Organisation.Praxis.B3rlin.
Die Veranstaltung versteht sich als Teil der Counter Campus Mobilisierung gegen den Google Campus