Kundgebung für den Erhalt von „Bantelmann“

Zur #AllesBantelmann Kundgebung hat sich die Nachbarschaft im Bizim Kiez versammelt. Am Samstag, 18. Februar 2017 um 16 Uhr direkt vor dem Laden in der Wrangelstraße 86 wurde deutlich, wie krass sich hier die Profitinteressen eines Immobilienkonzerns gegen die Leben einer Familie richten. Weil Bestandsmieter brutal verdrängt werden, macht die S Immo AG Rendite. In den 6 Wochen, seit die Kündigung eingegangen ist, hat die Aktie des Konzerns um 12% zugelegt. Geld ohne Gewissen. Das sind keine Investoren, das sind Abzocker, die unsere Stadt ausrauben.

Das Haus in der Wrangelstr. 86 gehört der SIAG Wohnimmobilien Berlin GmbH, und deren Geschäftsführer und Gesellschafter sind auch die Vorstände der S Immo AG, die als Mutterkonzern betrachtet werden kann. Kurz vor unserer Kundgebung wurde mit einer Adhoc-Meldung veröffentlicht, dass sich die Immobilienbewertung des Hausbestands mehr als verdoppeln wird. „Gewinn übertrifft Erwartungen deutlich“ titelt dann die Fachpresse und deshalb empfehlen Analysten nun den Kauf der S Immo Aktie. Hier geht es nicht um Peanuts, sondern um die Zunahme von 85 Mio € auf 178 Mio €. Da kann sich der Konzern natürlich nicht leisten, einer Familie, die schon seit Jahrzehnten Wertvolles für den Kiez beiträgt, weiterhin einen Mietvertrag zu fairen Konditionen anzubieten.

Dieses unethische Verhalten bringt uns auf die Straße. Wir protestieren und wir verbanteln uns zu vielen Bantelmenschen und schaffen den Zusammenhalt, mit dem wir uns gegen das große Geld stellen:
„WEIL MAN NACHBARSCHAFT NICHT GOOGELN KANN, HALTEN WIR ZU BANTELMANN!”

Wir versammeln uns jetzt jeden Samstag um 16 Uhr vor Bantelmann.

Wir fordern die Rücknahme der Kündigung und einen fairen und langfristigen Mietvertrag für die Betreiberfamilie!

Hintergründe zu #AllesBantelmann lesen

 

2 Kommentare zu “Kundgebung für den Erhalt von „Bantelmann“

  1. Erik Spiekermann

    Können sich nicht die Nachbarn aufraffen und jeder einen monatlichen Beitrag zur Miete Zahlen? Wenn 100 Leute jeder 10 Euro beiträgt, sind das 1000, die zur Miete beitragen können, wenn es denn um eine höhere Miete geht. Viele zahlen mehr für ein Skype Abo oder Zigaretten.

    1. Magnus

      Hi Erik,
      schön dich hier „zu treffen“.
      Wenn es bloß so einfach wäre. Die Eigentümer sind bisher gar nicht zu Verhandlungen bereit. Die sagen erst gar nicht wie viel mehr sie wollen, denn sie wollen den alten Laden einfach raus haben. Sicher mit dem Interesse, alles vordergründig „aufzuwerten“, um dann nicht nur ordentlich bei der Miete zulangen zu können, sondern noch einen spürbaren Effekt zur allgemeinen Verteuerung des Kiezes auszuspielen. Ein Laden wie der bestehende „Bantelmann“ ist quasi eine Gentrifizierungsbremse. So was kann die Immobilien-Wirtschaft nicht gebrauchen, denn z.B. mit einem schicken Kosmetik-Laden – gerne mit Designer-Background – macht die Straße gleich noch mehr her. So steigt der Wert der Immobilien weiter, denn das Geschäft wird in dieser Branche nicht mit Mieteinnahmen gemacht (die sind total nebensächlich bei der Profitberechnung), sondern mit Investitionsobjekten (es geht um die Bewertung des Immo-Bestands).
      Beste Grüße!