Wende im Fall Bizim Bakkal: Investor will Kooperation mit Bizim Kiez

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> Zur Auflösung der Geschichte, die zu schön ist, um wahr zu sein


Hintergrund zur Pressemitteilung (siehe unten):

Kaum hat Familie Çalışkan den Laden „Bizim Bakkal“ leer geräumt, bekamen wir gestern endlich eine Antwort auf unserer Versuche, mit dem Investor in Kontakt zu treten, um eine Kiez-verträgliche Nachfolge für den Laden zu organisieren. Ioannis Moraitis schrieb persönlich per E-Mail, er wäre an einem „baldigen Treffen“ interessiert. Ohne zu wissen, was er vorhat, dachten wir, falls es jetzt eine Chance gibt, sollten wir sie nutzen…. Und so traf am Abend (30.3.2016), direkt vor dem Laden in der Wrangelstraße 77, erstmals eine kleine Abordnung von Bizim Kiez auf den Investor, der ohne Anwälte kam.

Ursprüngliches Konzept dank Bizim Kiez gescheitert

Schnell wurde klar, wie es zum Umdenken beim Chef von Gekko-Immobilien kam. Alle seine Bauanträge seien abgelehnt worden und es sei ihm auch nicht mehr möglich, eine Gastro-Nutzung in den Laden zu bekommen (Verordnung siehe Pressemitteilung unten). Außerdem deutete er an, dass das Haus so dermaßen im öffentlichen Interesse stehe, dass jede Kleinigkeit sofort in der Presse lande. D.h. er sieht keine Möglichkeit mehr, sein ursprüngliches Vorhaben umzusetzen und bietet nun an, gemeinsam mit der Nachbarschaftsinitiative ein Konzept zu entwerfen, das „eine Entwicklung des Hauses“ ermöglicht.

Einen größeren Erfolg konnten wir von Bizim Kiez (nach der traurigen Entscheidung der Familie Çalışkan, den Laden nun wirklich aufgeben zu wollen) kaum erringen. Unsere Aktionen und die kooperative Zusammenarbeit mit der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und den Ämtern brachte den gewünschten Druck und schränkte den Handlungsspielraum des Investors zuletzt so sehr ein, dass ihm nach eigener Einschätzung alle Wege versperrt sind. BİZİM KIEZ WIRKT!

Angebot zur gemeinsamen Entwicklung eines Nutzungskonzepts

Sein konkretes Angebot ist: Bizim Kiez kann den Laden für 6 Monate mietfrei(!) nutzen (bis 30.9.2016), um über den Sommer ein tragfähiges und im Kiez Konsens-fähiges Konzept zu erarbeiten, das ein „sinnvolles Bewirtschaften des Ladens“ ermöglicht.

Ioannis Moraitis, Ahmet Çalışkan und ein Aktivist von der Nachbarschaftsinitiative Bizim Kiez (Magnus Hengge)

Gespielter Ioannis Moraitis trifft Bizim Kiez.

Wir werden das Angebot nun gründlich diskutieren (nächstes großes Plenum am 27. April) und dann bekannt geben, ob und zu welchen Bedingungen wir uns an der Konzeptfindung beteiligen. Das Profitinteresse des Eigentümers muss jedenfalls hinter der Wahrung des sozialen Zusammenhalts zurücktreten. Wir haben große Bedenken, ob sich die Initiative auf diesem Weg nicht vom Investor instrumentalisieren lässt. Wir hoffen aber, dass jetzt tatsächlich ein Prozess in Gang kommt, der – sollten andere dem Beispiel folgen – den zahlreichen sozialen Projekten, Initiativen, Kitas, etc., die bisher im Kiez keinen geeigneten und bezahlbaren Ort finden konnten, eine Perspektive bietet.

Um dieses Angebot öffentlich zu dokumentieren, haben wir eine begleitende Pressemitteilung veröffentlicht.


Pressemitteilung

Bizim Kiez – Pressemitteilung vom 31.3.2016

Überraschende Wende im Fall Bizim Bakkal: Investor will mit Nachbarschaftsinitiative kooperieren

Im Fall des Gemüseladens „Bizim Bakkal“, der zum Symbol des erfolgreichen Protests gegen Verdrängung in Kreuzberg wurde, gibt es Bewegung. Der Investor und Geschäftsführer der Wrangelstr. 77 GmbH, Ioannis Moraitis, will der Nachbarschaftsinitiative Bizim Kiez die Ladenräume des ehemaligen Gemüseladens nun sechs Monate mietfrei zur Verfügung stellen, um gemeinsam ein Nutzungskonzept zu entwickeln. So könnte es für den Laden, der aus gesundheitlichen Gründen von seinem bisherigen Betreiber Ahmet Çalışkan zum ‪31.3.2016 geschlossen wird, vielleicht doch noch eine kiezgerechte Zukunft geben.

Bizim Kiez sieht es als Erfolg der Proteste an, dass die ursprünglichen Pläne des Investors für eine schnelle Verwertung vereitelt werden konnten, wodurch er nun zur Kooperation gezwungen scheint. Nicht zuletzt aufgrund des erzeugten großen öffentlichen Drucks wurde keiner seiner Bauanträge genehmigt. Durch die angepasste Nutzungsverordnung ist darüber hinaus eine lukrativ erscheinende Neuansiedlung von Gastronomie im Bereich der Wrangelstraße nicht mehr zulässig (vgl. schriftlichen Stellungnahme von Bezirksstadtrat Panhoff vom 24.6.2015 zu §15 Bau NVO).

Unter diesen Voraussetzungen scheint der Investor nun einen neuen Weg einschlagen zu wollen. Wir begrüßen das – leider späte – Umdenken von Herrn Moraitis. Bizim Kiez fordert seit langem, dass die Nachbarschaft bei Entscheidungen über Nachnutzungen mitbestimmen kann und so möchten wir, dass auch bei einer Neuvermietung des ehemaligen „Bizim Bakkal“-Ladenraums die Bedürfnisse der Anwohnenden berücksichtigt werden.

Wir werden das Angebot nun gründlich diskutieren und schnellstmöglich bekannt geben, ob und zu welchen Bedingungen wir uns an der Konzeptfindung beteiligen. Das Profitinteresse des Eigentümers muss jedenfalls hinter der Wahrung des sozialen Zusammenhalts zurücktreten. Wir haben als Bizim Kiez noch nicht darüber entschieden, ob wir diesen Vorstoß des Vermieters unterstützen wollen, denn es gibt große Bedenken, ob sich die Initiative auf diesem Weg nicht vom Investor instrumentalisieren lässt. Wir hoffen aber, dass jetzt tatsächlich ein Prozess in Gang kommt, der den zahlreichen sozialen Projekten, Initiativen, Kitas, etc., die bisher im Kiez keinen geeigneten und bezahlbaren Ort finden konnten, eine Perspektive bietet.

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